Hilfe bei Alkoholsucht: Immer mehr junge Erwachsene trinken zu viel Alkohol
Alkoholmissbrauch bei vielen jungen Erwachsenen verbreitet
Besonders bei jungen Erwachsenen ist der Alkoholmissbrauch verbreitet. Einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZA) zufolge tranken 2011 ungefähr 13 Prozent der 18- bis 25-Jährigen mindestens viermal pro Monat so viel, dass man von einem Rausch sprechen muss. 42 Prozent der 18- bis 25-Jährigen erlebten mindestens einmal im Monat einen solchen Rausch. Etwas weniger als 40 Prozent aus dieser Altersgruppe nehmen regelmäßig Alkohol zu sich, das sind fünf Prozentpunkte mehr als noch im Vorjahr. Experten machen insbesondere die gesellschaftliche Anerkennung von Alkohol für dieses Phänomen verantwortlich. Alkohol ist gesellschaftlich toleriert und wird nicht als Droge angesehen, zu allen möglichen Gelegenheiten erhält man ein alkoholisches Getränk.
Bei chronischem Missbrauch drohen Spätfolgen
Wer Alkoholmissbrauch betreibt, sieht meistens nicht, wie stark er seinem Körper damit schadet. Neben der akuten Giftigkeit des Alkohols drohen bei länger anhaltendem Missbrauch zudem Spätfolgen, die in den Bereich der Neurologie und Psychiatrie fallen. Hat ein junger Erwachsener erkannt, dass er alkoholabhängig ist und sich die Sucht als Krankheit eingestanden, kann eine persönliche Therapie in Angriff genommen werden. Eine finale Heilung von der Sucht gibt es nicht - das Ziel einer auf Medikamenten und psychotherapeutischen Maßnahmen beruhenden Behandlung ist die komplette, ein Leben lang andauernde Enthaltsamkeit bei langfristiger Rückfallfreiheit. Mehr Informationen: (http://www.tipps-gegen-sucht.de/alkohol)
Hilfe bei Alkoholsucht: Neuartige Behandlung unterstützt Abstinenz
Eine Therapie bei Alkoholabhängigkeit beginnt mit dem akuten Entzug, der stationär oder ambulant durchgeführt wird. Professor Dr. Falk Kiefer ist stellvertretender ärztlicher Direktor der Klinik für abhängiges Verhalten und Suchtmedizin am Zentralinstitut für seelische Gesundheit in Mannheim. Er erläutert, dass es schwieriger sei, den Patienten dabei zu helfen, nach dem Entzug enthaltsam zu bleiben. Für diesen Part der Therapie stünden sowohl psychotherapeutische und sozialmedizinische Optionen als auch medikamentöse Maßnahmen zur Verfügung.
Im Rahmen einer medikamentösen Therapie, so Professor Kiefer, gebe es neuerdings Möglichkeiten, auf das Belohnungssystem einzuwirken. Hier sei insbesondere die Substanz Naltrexon zu nennen. "Sie ist in Deutschland seit etwa eineinhalb Jahren zur Reduktion des Rückfallrisikos, zur Unterstützung der Abstinenz und Minderung des Verlangens nach Alkohol als Teil einer umfassenden Therapie bei alkoholabhängigen Erwachsenen zugelassen. Das Medikament führt dazu, dass Alkohol und die mit Alkohol verknüpften Reize weniger Wirkung auf das Belohnungssystem im Gehirn haben und sich deswegen subjektiv der Suchtdruck mindert."
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